
Kein Spiel. Als österreichischer Linker in den 1970er-Jahren
Lesung von Karl Wimmler
Die „68er“ werden oft verklärend dargestellt. Karl Wimmler, Aktivist vor allem in den 70er Jahren, wirft den kritischen Blick eines Zeitzeugen auf die Epoche, um wichtige Parameter der politischen Linken begreiflich und für die Gegenwart nutzbar zu machen. Wimmler erzählt vom Aufwachsen in einer postnazistisch geprägten Provinz, seiner politischen Sozialisierung in Graz und den Aktivitäten der (radikalen) Linken im „roten Jahrzehnt“. Er erinnert sich an wichtige kulturelle Aushängeschilder, einflussreiche Medien und politische Ikonen, wie Heinrich Böll, Ulrike Meinhof, Wolfgang Bauer, Peter Handke, Angela Davis oder das Magazin „konkret“. Selbstkritisch beleuchtet er das Verhältnis zu „Revolution“, „Partei“ und linker Vergötzung der Lohnarbeit und beschreibt den langen Niedergang der Linken bis in die Gegenwart.
Der Titel „Kein Spiel“ bezieht sich auf einen im letzten Abschnitt des Buches thematisierten Hinweis von Walter Benjamin, der sich zum bekanntesten österreichischen Außenminister aus Monarchie-Zeiten, Klemens Wenzel Lothar von Metternich, äußert, dieser habe „das Leben am liebsten mit dem Spiel verglichen“. Auf Karl Wimmler und seine politische Biografie trifft dies nicht zu.
Lesung von Karl Wimmler
Freier Eintritt
Termine
Performance: Exhausted
Performance mit Facebook-Livestream
Als iranische Familie in Graz
Führung mit den Zeitzeug*innen Mina und Mohammad Ali Teymurzadeh und Mitra Mitteregger
Vor.Stadt.Geschichten – Warum gab es keine Stadtmauer in der Murvorstadt?
Vortragsreihe