Installationsansicht von Peter Weibel, Christian Lölkes, »Die Welt als Datenfeld«, in die Ausstellung »Open Codes«, 20. Oktober 2017– 02. Juni 2019, ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe

Die große Zahl von elektronischen Schnittstellen wie Smartphones, Computer oder Bildschirme in Arztpraxen, Wohnungen, Büros, an Börsen, Flughäfen und Bahnhöfen, welche die Menschen täglich umgeben, zeigt deutlich, dass die Navigation mithilfe von Sonne, Mond und Sternen schon seit langem durch satellitengestützte Navigation und andere Instrumente ersetzt wurde. Der Mensch im digitalen Zeitalter navigiert nicht mehr anhand der Sterne und dem Lauf der Sonne, sondern lässt sich von digitalen Geräten leiten, die ihre Informationen von Mobilfunkmasten am Horizont und Satelliten am Himmel bekommen. Die Installation Die Welt als Datenfeld konfrontiert uns auf übersteigerte Weise mit diesem Datenfeld, das uns rund um die Uhr umgibt.

Datenfelder sind omnipräsent. Alle Informationen, die sich durch unsere Interaktionen im Netz und in der realen Welt ergeben, sammeln sich auf den 20 Bildschirmen.

Christian Lölkes

Christian Lölkes (*1990) studiert Elektro- und Informationstechnik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und arbeitet am ZKM | Karlsruhe in der künstlerischen Produktion und Forschung am Hertz-Labor. Am Bildungs- und Ausstellungsexperiment Open Codes am ZKM war er als wissenschaftlicher Berater, Künstler und Kurator beteiligt. Er ist aktives Mitglied im Entropia e. V. – Chaos Computer Club Karlsruhe und engagiert sich dort im Rahmen der Gulaschprogrammiernacht zu Fragen der Verbindung zwischen Code und Kunst. Christian Lölkes lebt und arbeitet in Karlsruhe.

Peter Weibel

Peter Weibel ist künstlerisch-wissenschaftlicher Vorstand des ZKM | Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe sowie Direktor des Peter Weibel Forschungsinstituts für digitale Kulturen an der Universität für angewandte Kunst Wien. Seine vielfältigen Aktivitäten als Künstler, Kurator und Nomade zwischen Kunst und Wissenschaft zeichnen ihn als zentralen Akteur der europäischen Medienkunst aus. Er war Professor für Video und Digitale Kunst an der State University of New York/Buffalo (1984–1989), Gründungsdirektor des Instituts für Neue Medien der Städelschule in Frankfurt/Main (1989–1994), Österreichs Kommissär der Biennale von Venedig (1993–1999) und Chefkurator der Neuen Galerie Graz (1993–1998). Er leitete u.a. die Ars Electronica in Linz (1986–1995), die Biennale von Sevilla (BIACS3, 2008) sowie die 4. Moskau Biennale für zeitgenössische Kunst (2011). Publikationen u.a.: Enzyklopädie der Medien. 6 Bde. Ostfildern, seit 2015.
www.peter-weibel.at