Anna – A Headphone Opera

Anna - Michael Hausegger

Ein audiovisueller Spaziergang

Anna Plochl kennt man hierzulande vor allem als Gattin von Erzherzog Johann: Die sogenannte Liebesgeschichte ist filmreifer Stoff. Weniger bekannt hingegen sind Anna Plochls soziales Engagement und ihre Tätigkeiten nach dem Tod ihres Mannes, weniger bekannt auch das trostlose Leben, dass sie auf seine Weisung hin zu führen hatte: Kaum Ausgang oder Austausch mit anderen Menschen, stattdessen Abwarten und Übung in häuslicher Weiblichkeit. ANNA befragt die Geschichte Anna Plochls nach ihrer Aktualität, 200 Jahre später: Wo stehen wir heute in Bezug auf patriarchale, sexistische Strukturen? Welchen gesellschaftlichen Stellenwert schreiben wir Care-Arbeiten zu? In Anna folgt das Publikum auf einem Audio– Video – Walk der Biografie Anna Plochls, die mit unterschiedlichsten, dokumentarischen wie fiktiven Frauenbiografien vermengt und parallelisiert wird.
Das Projekt befragt Mechanismen struktureller Unterdrückung, damals wie heute und sucht nach möglichen alternativen Lebensentwürfen, nach Möglichkeiten der Emanzipation — und nach einer gemeinsamen, solidarischen Zukunft. Das Publikum wurde mit Tablets und Kopfhörern ausgestattet und startete bei den Rosenhainteichen. Über Kopfhörer erzählten wir die Geschichte Anna Plochls und verweben diese mit Biographien von Grazer Frauen.

Am Tablet sieht man ein Video der Videokünstlerin Nina Ortner, dieses zeigt dem Publikum den Weg den man gehen soll. Verschränkt mit Aufnahmen aus dem Leben von unterschiedlichsten Grazerinnen.

Beim digital unterstützten Spaziergang am Rosenhain vermischen sich Realität und Virtuelles, Vergangenes und Gegenwärtiges. Eine multimediale Entdeckungsreise beginnt. Auf dem Bildschirm ist ein Video zu sehen, das dem Publikum den Weg zeigt den sie auch real gerade begehen. Musik, Text, Geräusch und zuvor gefilmtes sowie eingefügtes Videomaterial machen die erzählte Geschichte von Anna Plochl und weiteren Frauengeschichten anschaulich. Wenn das Publikum dem Bewegungsangebot des Videos folgt , sieht es denselben Ort auf dem Bild-schirm, an dem es sich real gerade befindet. Beim Versuch, im Gehen die ab-gebildeten Ereignisse mit der Wirklichkeit in Deckung zu bringen, entsteht ein eigenartiges Gefühl der Verunsicherung und Irritation: eine leicht unheimliche Atmosphäre der Gleichzeitigkeit, bei der sich die Realitätsebenen durchdringen und Vergangenheit und Gegenwart überlagern.

 

Interessierte können ein Tablet mit Kopfhörern an der Kassa des Graz Museums (Sackstraße 18) abholen und es innerhalb unserer Öffnungszeiten (11 bis 18 Uhr) wieder zurückbringen.

Start des Spazierganges: Naherholungsgebiet Rosenhain (Aigner-Rollett-Allee – am Ufer der Rosenhainteiche)
Termine: 08. bis 28. März 2021

Natascha Grasser | REGIE
Lisa Aigelsperger | REGIEASSISTENZ
Gerhild Steinbuch | LIBRETTO
Patrick Dunst | KOMPOSITION
Nina Ortner | VIDEO, FOTO, TECHNIK
Yasuyo Asano | SOPRAN, SPIEL
Christian Ruck | SPIEL
Kira Göttl | SPIEL
Katie Ives | SPIEL
Emily Kreutzer | SPIEL
Caroline Rieser | SPIEL
Amelie Schmidt | SPIEL

Musiker*innen:
Igmar Jenner | VIOLINE
Simon Schellnegger | VIOLA
Sigrid Narowetz | CELLO
Valentin Czihak | BASS
Grilli Pollheimer | PERCUSSION
Patrick Dunst | DUDUK / SAXOPHON

Aufnahme Mix | Master:
Richard Tretzl (Green Lobster Recording Studios)

Stimmen und Video:
Anita Jentl – Jenewein, Marie Therese Fallast,
Andrea Denger, Esther Cmyral, Ivana Kukucova
mit Alexandra und Kristina, Maweia Almorae
Meriem Abaira, Ruba Algharib, Mariam Kouas
Sophie Seidler, Franziska Hartl

Peter Ulrich | PRODUKTIONSLEITUNG
Michael Hausegger | ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
Denise Terner | PRESSE