Proklamierung der Republik in Graz am 12. November 1918 am Freiheitsplatz © GrazMuseum
Volksfront in der Steiermark
CLIO-Vortrag
Im Kampf gegen den drohenden „Anschluss“ an das nationalsozialistische Deutschland wurde seitens der illegalen Kommunistischen Partei Österreich ab 1936 das Konzept eines antifaschistischen Kampfes unter Einbeziehung breiter Schichten der Bevölkerung zur Schaffung einer nationalen Unabhängigkeitsfront propagiert. Die Idee einer Volksfront wurde auch nach dem „Anschluss“ 1938 weiter verfolgt. 1943 wurde in den obersteirischen Bergen die Österreichischen Freiheitsfront (ÖFF) gegründet, die diesen Gedanken auch über die Befreiung hinaus weitertrug. Die Partisanen der ÖFF übernahmen im Mai 1945 im Bezirk Leoben die Macht und organisierten, basierend auf dem Konzept der Volksfront, das öffentliche Leben im Bezirk. Sie besetzten die Ämter und Betriebe dementsprechend, organisierten den Wiederaufbau ebenso wie die Entnazifizierung, gaben eine eigene Zeitung heraus und bauten Vereine und Organisationen neu auf. Als Ende Juli 1945 die Briten als Besatzungsmacht in die Steiermark kamen, hatte dieses politische Experiment ein rasches Ende. Der Leiter der ÖFF wurde verhaftet, ehemalige Widerstandskämpfer wurden aus den Ämtern und Behörden gedrängt, und Mitläufer übernahmen wieder ihre Posten.
Vortragssaal GrazMuseum
Beginn: 18 Uhr
Die Teilnahme ist kostenlos.